Mittwoch, 24. Dezember 2008

Frühstück in San Francisco

Das passte diesmal wirkich ausgezeichnet. Nach den sonnigen Stunden am Strand von Kāʻanapali und einem ruhigen Nachtflug über den halben Pazifik bis zur kalifornischen Küste, blieb gestern noch genügend Zeit, um mit BART vom Flughafen ins Zentrum zu fahren, die gesamte Powell Street hinunter zum Hafen zu laufen und am Fishermans Wharf bei Boudin mit frischem Sourdough Bread und dünnem Kaffee zu frühstücken.

Mal eben hinunter zum Hafen laufen ist dabei leicht untertrieben, denn man ist ungefähr eine halbe Stunde unterwegs und erklimmt zwar nur jeweils Ausläufer von Nob Hill und Russian Hill, aber auch an einem klaren, kühlen Wintermorgen wird einem dabei ganz schön warm unter den Pullovern.

Sieben Uhr an einem Dienstagmorgen ist allerdings noch viel zu früh, vor 8 Uhr gibt es am Pier 39 noch nichts Nahrhaftes. Ich habe aber auch viel Zeit an diesem Tag, denn vor Zwölf muss ich nicht zurück am Flughafen sein. Und der Morgen ist wunderschön, so klares Wetter hat San Francisco nicht immer.

Die Baybridge hinauf nach Saucelito ist von diesem Teil des Hafen leider nur teilweise zu sehen, aber sie ist frei von Nebel und Wolken. Irgendwann ist die Zeit auch herum und die Enttäuschung im Laden der Sauerteigbrot-Bäckerei groß, denn das Frühstücksangebot ist nicht sehr groß und, na klar, typisch amerikanisch. Scrambled eggs, bacon oder sausages, supersüßer Toast, allerdings mit Sourdough Bread und schmecken tut es ja eigentlich gar nicht soo schlecht.

Man muss hier in den 'Staaten' beim Essengehen eben meistens Abstriche machen, wenn man nicht selbst einkauft und sich selbst versorgt. In den Supermärkten oder auch beim Chinesen um die Ecke ist ja durchaus alles für eine ausgewogene und vollwertige Ernährung vorhanden.


Ein Spaziergang durch San Francisco lohnt eigentlich immer. Von beinah jeder Straßenecke aus hat man eine andere, manchmal überraschende Auussicht. Die regelmäßigen, schachbrettartig angeordneten Straßen legen sich wie ein Gitter über die Hügel der Stadt und erzwingen manchmal eine kurios anmutende Bauweise. Der steilste Straßenabschnitt liegt in der Filbert Street und hat mehr als 31% Gefälle. Manchmal nimmt die Steilheit schrittweise von Ecke zu Ecke zu, manchmal ist der Übergang auch ziemlich abrupt. Da sieht man als Autofahrer manchmal gar nicht, wenn man von unter her kommt, ob eine Kreuzung frei ist oder nicht.

War vorhin, so gegen sieben Uhr noch sehr wenig los auf den Straßen und lag der Union Square noch friedlich in der Morgendämmerung da, so sind später zwischen 10 und 11 die Straßen übervoll mit Menschen. Die Stadt ist voller Touristen, die auch noch ihre letzten Weihnachtseinkäufe tätigen müssen oder wollen. Die Sonne wärmt längst die Gemüter, die Kälte der Nacht ist vergessen.
Mit dem Rapid Transit geht es durch die halbe Stadt nun wieder zurück zum internationalen Flughafen von San Francisco und die lange Reise zurück nach Europa kann beginnen. Hierher, nach San Francisco, will ich gerne im nächsten Herbst zurückkommen. Oder vielleicht auch schon eher? - ...

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