Montag, 28. Dezember 2009

Das Leben kommt nicht zur Ruhe...


... im Senegal.
Der Tag ist noch lange nicht beendet, wenn die Sonne am Horizont über der Savanne verschwindet. In Afrika will das Leben nie enden, nicht pausieren, vielleicht nur vorrübergehend den Aggregatzustand ändern.

Schon am späten Nachmittag waren Frauen mit der Bewässerung ihrer Gemüsegärten beschäftigt, jetzt kehren sie mit der Dämmerung zu ihren Familien zurück, während die unzähligen Kinder auf die Freiflächen vor dem Dorf hinausstürmen.

Zeit für das abendliche Fußballspiel. An manchen Tagen gibt es an den verschiedenen Orten beinah das gleiche Bild, manchmal auf einem staubigen Schulhof, manchmal auf dem Sportplatz der Dorfgemeinschaft, manchmal einfach am Strand. In Popenguine, in Joal, in Saly, in Affiniam, in Tumani Tenda - überall wird am Abend in der Gemeinschaft gespielt, bis die Dunkelheit es nicht länger zulässt.



Und die Geräuschkulisse im Busch lässt auch über Nacht kaum nach. Die Zikaden werden lauter, das Gegurre der Wildtauben wird durch anschwillendes, manchmal durch rythmisches Gepfeife ersetzt. Flughunde unterhalten sich mit hochfrequentem Geklicke und das eine oder andere Rind, das am Abend von den entfernteren Weiden zurück zum Dorf getrieben wurde, macht sich lautstark über seine unbequeme Situation bemerkbar.
Und schon lange bevor die Dämmerung des nächsten Tages einsetzt, stimmen die Hähne des Dorfes in die allgemeine Unruhe mit ein und geben über Stunden ihr krächzendes Konzert.

Erst wenn die Sonne wieder hoch gestiegen ist und in der Hitze des Tages alle Aktivität zum Erliegen kommt, kehrt auch ein wenig Stille in die Landschaft.

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