Dienstag, 1. Januar 2008

Ich mag den Schnee

Neujahr und leichtes Schneetreiben in Berlin. Nicht, dass ich es mir gewünscht hätte, die große Stadt lechzt sicherlich nicht danach. Schnee bringt verschiedene unangenehme Nebeneffekte in die täglichen Abläufe von Versorgung und öffentlicher Ordnung. Für einen Winterlauf aber am späten Vormittag - immerhin steht seit einer Woche Winter im Kalender - ist dichtes Schneetreiben wie eine Auszeichnung.
Der graue Boden wehrt sich eine Weile mit Schneeschmelze, die Temperatur knapp über 0 Grad, aber die Menge der Schneeflocken bringt nach längerer Zeit einen weißen Teppich aufs Pflaster und überdeckt auch die deutlichen Spuren der vergangenen Silvesternacht.

Der Schnee kitzelt im Gesicht. Entlang der Spree zu laufen, am Ufer eines ihrer schönsten Abschnitte, der sich zwischen dem Charlottenburger Schloss und dem Reichstagsgebäude über etwa sieben Kilometer durch die Stadt erstreckt, ist mit den weichen Flocken in der beinah still stehenden Luft ein Genuss. Es ist kein Park in dem ich hier laufe und doch fühle ich mich in eine Zone der Erholung inmitten der Stadt versetzt.
Sicherlich liegt das auch daran, dass ich auch am späten Vormittag noch verhältnismäßig früh unterwegs bin, auch wenn heute ein Feiertag ist. An Neujahr ruht das Leben einfach länger.

Einsam bin ich deshalb nicht. Es sind aber nur sehr wenige Menschen, die wie ich ein Glimmen, ein Augenzwinkern des heute beginnenden Jahres erhaschen wollen und den Kopf etwas weiter als nur einfach zur Tür hinaus strecken. Sie begegnen mir jedoch hauptsächlich schweigend - mein Lächeln haben sie jedenfalls; und meine stillen Wünsche zum neuen Jahr...

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