Der Dreck liegt mir direkt
auf Augenhöhe.
Der Staub des Tages
rieselt mir vor die Nase,
der Inhalt meiner
Taschen ist neben mir
ausgebreitet.
Die neugierigen Augen der Katze
des Nachbarn
stehen Kopf.
Mir dröhnt der Schädel
vom vorbei fahrenden Schwerverkehr.
Um mich sind Füße,
in kurze und längere Socken gehüllte
und in zerschlissene
wie auch in modische Schuhe gesteckte Füße.
Kurze Schritte, schnelle Schritte,
schräge Schritte, lange Schritte,
auf mich zu und an mir vorbei
- ich kann ihnen nicht entfliehen,
ich stehe ja Kopf.
Gesichter bleiben auf Abstand.
Sie sehen mir unter
die an mir hängende Kleidung,
sehen den Inhalt meiner Taschen nicht,
latschen drüber.
Meine Ohren nehmen mehr Schritte
auf, als meine Augen
zählen können.
Schnelles Knirschen, kurzes Knirschen,
schräges Knirschen,
das sich entfernt.
Gekehrte Sinne,
auf den Kopf gestelltes
Empfinden,
festgewurzelt.
Ja spielt denn jemand
mit mir Wort?
(11.4.2008)
Den 'Kopfstand' gesehen in Palma de Mallorca, Oktober 2006
Freitag, 11. April 2008
Samstag, 5. April 2008
Auch ein Brot entsteht zuerst im Kopf
Das Brot entsteht aus einer Laune heraus. Fantasievoll. Nur aus Mehl, Wasser, Salz, einer Möhre, zu feinen Fasern gerieben, und vollem Korn rühre ich den Teig zusammen. Die verwendeten Mengen messe ich intuitiv ab. Roggenmehl hat dabei den Hauptanteil.
Der Saft der Möhre macht zusammen mit dem ungemahlenen Getreide, das vor dem Verarbeiten viel Wasser aufsaugen muss, um weich zu werden, leider einige Probleme beim Verkneten des Teigs. Der wird immer klebriger und zäher, je länger ich knete. Es sieht gar nicht gut aus. Ich bekomme bald starke Zweifel, dass dieses Brot genießbar wird.
Aber doch: das Gemisch aus Roggen- und Dinkelmehl, wenig Hefe (für den Dinkel) und viel Sauerteig, ist aktiv und lässt sich auch von dem ungemahlenen Getreide nicht davon abhalten, sich auszudehnen. Der Teig geht auf, wenn auch langsam.
All die vielen Gewürze, die man jetzt noch zugeben könnte, um dem fertigen Brot einen guten Geschmack zu verleihen, kommen mir leider nicht in den Sinn. Der Teig an sich und dessen unerwartetes Verhalten verlangt meine ganze Aufmerksamkeit. Aber Salz halte ich nicht zurück und das macht ja schon viel des Geschmacks aus.
Nach dem zweiten intensiven Kneten gebe ich die klebrige Masse, aus der alle Nase lang Mohrübenfasern herausragen, in die einfachen, mit Papier ausgekleideten Kastenformen. Um Brotlaibe zu formen, dafür ist die zähflüssige Masse nicht geeignet. In der Kastenform bekommt der Teig noch einmal Gelegenheit, etwas aufzugehen, was er nach einiger Zeit auch schafft.
Bald hat der Tag nur noch wenige Minuten, aber wer Brot backt braucht auch Geduld, um dem Teig beim Gähren zuzusehen.
Schnell in den Ofen damit. Der wartet, inzwischen schon auf über 170° C vorgeheizt, dass endlich etwas passiert.
Kann ja auch. Noch ein Wasserschälchen in den Ofen, die Brotformen mitsamt Teig hinein und dann die Türe zu (die Ofentür). Pause - Saubermachen..
Nach etwa einer Stunde nehme ich das inzwischen hübsch gefärbte Brot aus den Formen und lasse es noch etwa 20 Minuten frei im Ofen weiterbacken. So bekommt das Brot an allen Seiten eine hübschere Farbe und kann die Feuchtigkeit des Teigs schneller 'ausschwitzen'. Dann raus und Abkühlen. Probiert wird dann am nächsten Tag...
Über den Sauerteig
Der Sauerteig entsteht in mehreren Schritten aus Roggenmehl und Wasser.
Am 1. Tag werden 100 g Mehl vom Typ 1150 (Roggenvollkornmehl) mit 100 ml Wasser in einem Behälter, der wenigstens einen Liter aufnehmen kann, zu einem Teig verrührt und unter einem losen Deckel bei Raumtemperatur stehen gelassen.
Am 2. Tag werden weitere 100 g Mehl vom Typ 1150 mit weiteren 100 ml Wasser zu dem nun schon leicht gährenden Teig gerührt und weiterhin bei Raumtemperatur stehen gelassen.
Am 3. Tag ... - ok; je nachdem welche Menge Sauerteig für das Brot benötigt wird, gibt man über mehrere Tage stufenweise Mehl und Wasser immer im gleichen Mengenverhältnis dazu. Der Sauerteig wird 'aufgefüttert'. Und gierig verhält er sich auch, wirft Blasen, dehnt sich aus und verschluckt am Ende sogar den Löffel, mit dem er gerührt wird, wenn man diesen einfach im Teig stehen lässt.
Der Sauerteig sollte nicht gleich kiloweise gefüttert werden, aber Mengen von 100 bis 200 g je Tag über einen Zeitraum von fünf bis sechs Tagen ergeben einen brauchbaren Sauerteig für bis zu drei kg Roggen- oder Mischbrot.
Der Saft der Möhre macht zusammen mit dem ungemahlenen Getreide, das vor dem Verarbeiten viel Wasser aufsaugen muss, um weich zu werden, leider einige Probleme beim Verkneten des Teigs. Der wird immer klebriger und zäher, je länger ich knete. Es sieht gar nicht gut aus. Ich bekomme bald starke Zweifel, dass dieses Brot genießbar wird.
Aber doch: das Gemisch aus Roggen- und Dinkelmehl, wenig Hefe (für den Dinkel) und viel Sauerteig, ist aktiv und lässt sich auch von dem ungemahlenen Getreide nicht davon abhalten, sich auszudehnen. Der Teig geht auf, wenn auch langsam.
All die vielen Gewürze, die man jetzt noch zugeben könnte, um dem fertigen Brot einen guten Geschmack zu verleihen, kommen mir leider nicht in den Sinn. Der Teig an sich und dessen unerwartetes Verhalten verlangt meine ganze Aufmerksamkeit. Aber Salz halte ich nicht zurück und das macht ja schon viel des Geschmacks aus.
Nach dem zweiten intensiven Kneten gebe ich die klebrige Masse, aus der alle Nase lang Mohrübenfasern herausragen, in die einfachen, mit Papier ausgekleideten Kastenformen. Um Brotlaibe zu formen, dafür ist die zähflüssige Masse nicht geeignet. In der Kastenform bekommt der Teig noch einmal Gelegenheit, etwas aufzugehen, was er nach einiger Zeit auch schafft.
Bald hat der Tag nur noch wenige Minuten, aber wer Brot backt braucht auch Geduld, um dem Teig beim Gähren zuzusehen.
Schnell in den Ofen damit. Der wartet, inzwischen schon auf über 170° C vorgeheizt, dass endlich etwas passiert.
Kann ja auch. Noch ein Wasserschälchen in den Ofen, die Brotformen mitsamt Teig hinein und dann die Türe zu (die Ofentür). Pause - Saubermachen..
Nach etwa einer Stunde nehme ich das inzwischen hübsch gefärbte Brot aus den Formen und lasse es noch etwa 20 Minuten frei im Ofen weiterbacken. So bekommt das Brot an allen Seiten eine hübschere Farbe und kann die Feuchtigkeit des Teigs schneller 'ausschwitzen'. Dann raus und Abkühlen. Probiert wird dann am nächsten Tag...
Über den Sauerteig
Der Sauerteig entsteht in mehreren Schritten aus Roggenmehl und Wasser.
Am 1. Tag werden 100 g Mehl vom Typ 1150 (Roggenvollkornmehl) mit 100 ml Wasser in einem Behälter, der wenigstens einen Liter aufnehmen kann, zu einem Teig verrührt und unter einem losen Deckel bei Raumtemperatur stehen gelassen.
Am 2. Tag werden weitere 100 g Mehl vom Typ 1150 mit weiteren 100 ml Wasser zu dem nun schon leicht gährenden Teig gerührt und weiterhin bei Raumtemperatur stehen gelassen.
Am 3. Tag ... - ok; je nachdem welche Menge Sauerteig für das Brot benötigt wird, gibt man über mehrere Tage stufenweise Mehl und Wasser immer im gleichen Mengenverhältnis dazu. Der Sauerteig wird 'aufgefüttert'. Und gierig verhält er sich auch, wirft Blasen, dehnt sich aus und verschluckt am Ende sogar den Löffel, mit dem er gerührt wird, wenn man diesen einfach im Teig stehen lässt.
Der Sauerteig sollte nicht gleich kiloweise gefüttert werden, aber Mengen von 100 bis 200 g je Tag über einen Zeitraum von fünf bis sechs Tagen ergeben einen brauchbaren Sauerteig für bis zu drei kg Roggen- oder Mischbrot.
Dienstag, 1. April 2008
Der richtige Augenblick
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