Samstag, 29. März 2008

Springcup-OL im beschaulichen Osten Dänemarks



Von Schloss Rosenborg ist es dann doch nicht mehr weit entfernt. Manchmal bin ich einfach blind. Es ist auch nicht so einfach, die nicht vorhandenen Details auf der improvisierten Straßenkarte in der Realität wiederzufinden. Tief in der kopenhagener Innenstadt, an einem der Binnenseen, liegt das kleine Reihenhaus, das so gemütlich dänisch eingerichtet ist und auf 4 kleinen Etagen die Herzlichkeit einer Großfamilie auf engstem Raum spüren lässt.
Die Orientierung dorthin durch die unbekannten Straßen der Großstadt mit erhöhtem Schwierigkeitsgrad ist schon die richtige Einstimmung zum OL-Wochenende, das auf der dänischen Insel Sjælland zwischen Hillerød und Gribskov stattfindet. Das Quartier für ein längeres Wochenende in einer Großstadt zu haben, bringt auch noch den kulturellen Aspekt ins Spiel. Viel Zeit bleibt dafür jedoch nicht.

Nacht-OL, Langdistanz und noch etwas Kürzeres. Hier bin ich wieder voll im geliebten Element in dem ich genauso erfolglos bin. Sportlicher Ehrgeiz trifft hier wieder auf die Schwierigkeit, eine einigermaßen generaliserte, zweidimensionale Darstellung laufend mit der realen Natur abzugleichen.

Ja, laufend.
So schön wie vor einer Woche in Schweden ist es hier auf der anderen Seite des Øresund nicht, auch wenn die Karten aufwendiger gestaltet und größer im Format, ja die Strecken auch länger sind. Laufend muss ich mich korrigieren. Der Wald mag mich nicht. Schön ist es dennoch und zur Entschädigung, nein, davon kann eigentlich nicht die Rede sein, nach dem Laufen etwas Genuss und Kultur.

Hillerød beherbergt mit Frederiksborg Slot eines der hübschesten Schlösser Dänemarks und bietet mit seinen Cafés am Torget alles, was einen durchgefrorenen Schlossbesucher wieder aufwärmt.

Beschaulich liegen die kleinen Städtchen hier im Osten Dänemarks und ducken sich vor dem ewig über die Ostsee ziehenden Wind. Fischerboote liegen in kleinen Häfen und wenn ich nicht morgen auch noch einen OL im Gribskov zu bestehen hätte, würde ich ja gerne hier an der Küste noch zum Wandern bleiben.




Freitag, 21. März 2008

Alles ist gesagt

Wie gestrandete Nussschalen
liegen die Gedanken
ausgebreitet
in der endlosen Masse
des feinen Sandes,
bauchig geformt,
einem im Sturm geblähten Segel
gleich,
als könnten sie die Schwere
des gesetzten Sandes
überwinden
und das sie
inspirierende Fahrwasser
erreichen.

Donnerstag, 20. März 2008

Auf nach Schweden

Es war gar nicht geplant, dem Winter zu entfliehen. Die Schneeschicht aber, draußen in der Umgebung, auf den Büschen und Dächern, weiß und mehrere Zentimeter stark, erstreckt sich glücklicher Weise nicht auch auf den Straßen.

Das hätte mir auch noch gefehlt. Es ist gleich acht Uhr am Morgen und in drei Stunden legt in Rostock das Fährschiff in Richtung Dänemark ab. Von dort soll es weiter bis nach Skåne gehen, nach Vejbystrand bei Ängelholm in Südschweden.
Es könnte ein winterliches OL-Wochenende werden, denn wenn in Berlin schon so viel Schnee liegt...


Aber so schlimm wird es dann doch nicht. Bis Rostock ist schönstes Sonnenwetter, der Schnee ist schon außerhalb Berlins nur noch zu erahnen und auch in Dänemark wärmt die Sonne das Land und die dunklen und saftigen Äcker, die schon voll der Saat nun den Frühling erhoffen.

Der Kalender sieht für heute den Frühlingsanfang vor - sehr mutig, wie mir scheint. Später in Schweden bleibt von all dem nur eine Erinnerung, ist der Himmel schwer und grau und hat mich am Abend auch der Schnee wieder eingeholt. Doch ersteinmal werde ich ein paar Lebensmittel einkaufen. Wer weiß schon, wo ich später in Vejbystrand etwas essen kann und was das Hotel bietet? Käse, Krabben und Knäckebrot - der Schwedenurlauber fühlt sich heimisch - hier bekomme ich sogar norwegischen Brunost. Das habe ich nicht erwartet. Auch war nicht zu erwarten, dass das Hotel in Vejbystrand gerade erst eröffnet und fast keine weiteren Gäste beherbergt. Der Ort wartet sicherlich noch eine ganze Weile auf den Sommer, und vorher scheint sich hier nichts zu ereignen. Große Stille..




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