Freitag, 15. Februar 2008

Eine Woche bis zur Wüste

Einen Marathon zu laufen kann ja zur Gewohnheit werden. Aber legen wir ihn in die Sahara, in den westlichen Zipfel Algeriens.
So ein Lauf in einer Gegend der Erde, in der man nach unseren Vorstellungen kaum leben kann, hat nicht nur sportliche Gründe. Natürlich ist da die Neugier, nachdem du dich einmal mit dem Gedanken angefreundet hast, die Wüste, diese unbegrenzte Fläche von Sand und Geröll, umgeben von einem nahtlosen Horizont, als einen Teil der Erde kennenzulernen.

Das Abenteuer, in diesem Fall wohl organisiert und damit richtig beschaulich, zieht dich in seinen Bann und verdrängt rationalere Gedanken. Das ist ein spannendes Gefühl und die innere Vorbereitung auf die Reise und was damit auf dich zukommt findet mit konkreten Vorstellungen von dieser abgeschiedenen Welt statt, ohne eine einzige Erfahrung mit dem Klima, den Menschen und dem Land.

Die Menschen sind ein weiterer Grund. Es leben dort ja doch auch Menschen. Es sind nicht einmal wenige. Und sie organisieren den Lauf, auf dass eine breitere Öffentlichkeit in der restlichen Welt hinschaut und aufmerksam wird, auf die Lebenssituation dieser Menschen.

Der Lauf findet bei einem von vier Flüchtlingscamps statt, das den vor rund 30 Jahren aus ihrer Heimat vertriebenen Menschen seit dieser Zeit einen nur trügerischen Schutz bietet. Vor allem ist hier ein organisiertes, gesellschaftliches Leben nur schwer möglich.
Umso schöner und erwähnenswerter ist es, dass trotz dieser Situation eine Gastfreundschaft gegenüber den Fremden aus Europa möglich ist und ein sportliches Ereignis realisiert werden kann, das auch von AIMS und der UNO-Flüchtlingshilfe unterstützt wird.
Aus Deutschland werden wir wohl mit 23 engagierten Sportlern diesen Versuch zu mehr öffentlichem Interesse unterstützen. Eine kleine Delegation im Vergleich zu der Größe des Problems. Aber wir sind ja auch nur so etwas wie Multiplikatoren.

- Es würde den Menschen helfen, wenn darüber gesprochen wird.


Infos über den Sahara-Marathon

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