Samstag, 26. Dezember 2009

Begegnung im Busch

Da steht er nun im Schatten eines Mangobaumes am Straßenrand, ist von dunkler Hautfarbe und trägt zu allem Leid auch noch einen Tarnanzug. Grüßt man den auf diese Weise beinah unsichtbar versteckten Mann mit locker über der Schulter hängendem Gewehr, weil man ihn schließlich doch noch im Vorbeirollen erkannt hat, mit einem freundlichen 'Bonjour', so grinst er aber breit zurück.

Als toubab auf einem velo ist man in der Casamance viel außergewöhnlicher, als die entlang der Hauptstraßen postierten Soldaten, die einfach zu auffallend im Süden Senegals ihre Präsenz zeigen.

Soll dies die Rebellen abschrecken, die von Zeit zu Zeit durch paramilitärische Schläge gegen Polizeiposten von sich Reden machen? Oder eher die Touristen beruhigen, von denen die Casamance immer weniger zu sehen bekommt? Nicht zuletzt wegen der längst abgeebbten Wirtschaftskrise in gänzlich anderen Regionen, aber vielleicht auch wegen des unguten Gefühls, das die Anwesenheit von Militär immer in einem weltoffenen Menschen verursacht.

Am heutigen Tag bleibt es zumindest schwierig, entlang der Strecke bis Diouloulou mal eben kurz in den Busch zu huschen, um sich zu erleichtern...

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