Sonntag, 13. Januar 2008

Über den Dächern von Nizza..


Es gibt Aussichten auf Orte, die mehr spektakulär sind als der Blick aus dem Dachfenster, unter dem ich zur Zeit in Nizza wohne. Rue Lamartine, oberste Etage, kleine Bude.
Zwei Wochen Pennäler sein, für eine fremde Sprache in einem fremden Land. Manchmal
muss man etwas länger nach seinem Glück suchen, wenn man die schönen Dinge eben nicht nur im Materiellen sieht.

Über den Dächern von Nizza hängt ein azurblauer Himmel, der eine selbst im Winter noch wärmende Sonne trägt. Was braucht der Sprachschüler da noch mehr für eine angenehme Lernatmosphäre? Vor allem Menschen, deren Ohr und deren Stimme.
Menschen habe ich bereits genügend gesehen und getroffen. Zu Tausenden flanierten sie an der sich über viele Kilometer hinziehenden Promenade des Anglais und vorher auf der Avenue Jean Médecin. Wir haben uns gegenseitig behindert, vielfach. Ich hätte mir auch denken können, dass in einer sonnenverwöhnten Stadt an einem Sonntag spätnachmittags die Leute in der Sonne spazieren gehen.

Und wie schön tief die Sonne stand. Über sieben Kilometer Strecke kam sie beinah nur von vorn, blendete meine Sicht und machte es mir nicht gerade einfach zwischen den vielen Menschen, Flaneuren und Skatern, Radfahrern und weiteren Läufern, zu navigieren.
Ein schönes Nebeneinander - nein: völliges Durcheinander. Auf dem Rückweg, nur etwas später und nachdem die Sonne abgetaucht war, lichtete sich das Feld merkbar.
Es wird aber schnell deutlich, warum all die vielen Menschen auf der Promenade und nicht woanders spazierten, wenn man sich abseits der Küste durch die Stadt bewegt. Nirgendwo sonst in der Stadt ist die Luft so sauber und frisch, zumindest wenn der Wind vom Mittelmeer her auf das Land weht, so wie heute Nachmittag. Überall sonst riecht es deutlich und unschön nach den Abgasen der Fahrzeuge, die offenbar auch pausenlos in der Stadt promenieren.
Schön, dass es hier in den nächsten Tagen noch Vieles zu entdecken gibt.



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